Hessens Ministerpräsident Boris Rhein plant einen Zukunftsdialog mit der Industrie. „Fortschreitender Klimawandel, die konsequente Digitalisierung und Sicherung von Industrieprozessen, außerdem die zunehmende Deglobalisierung – für all diese Herausforderungen müssen sich Industrie und Unternehmen immer stärker wappnen. Weltweite Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ausbruch des Ukraine-Kriegs bürden nicht nur Bürgern, sondern auch Unternehmen zusätzliche Belastungen auf. Daraus resultieren kurz- und mittelfristig Transformationsprozesse, die wir als Landesregierung im stetigen Dialog mit den Unternehmen intensiv begleiten unterstützen werden“, sagte Rhein am Freitag in Michelstadt. Dort besuchte er den Gewerbepark Hüttenwerk.
„Hessen ist ein starker Wirtschaftsstandort. Als Land ist es unsere Verpflichtung, für Wohlstand, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Innovationskraft auch in ländlichen Regionen einzustehen und dabei den Klimaschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Industriepolitik bedeutet Klimaschutzpolitik und zukunftsorientierte Regionalentwicklung“, sagte Rhein und wies darauf hin, dass diese nachhaltige Unternehmenspolitik im Odenwaldkreis bereits betrieben werde.
Owa: Vorbild für ressourcenschonendes Wirtschaften
Als gutes Beispiel nannte der Ministerpräsident die Firma Owa – Odenwald Faserplattenwerk. Der Hersteller moderner Deckensysteme habe sich einer nachhaltigen Produktion verschrieben. Firmengründer Friedrich-Karl Rogge führte im Jahr 1961 die Mineralwolle als Werkstoff für die Herstellung von Deckenplatten ein. Heute gehört diese zu den Baustoffen, die weltweit am gründlichsten erforscht sind und kontrolliert werden. Ein verantwortungsbewusster und effizienter Einsatz von Rohstoffen bildet laut Rhein zudem die Basis des unternehmerischen Handelns von Owa. Schon 2002 wurde das Unternehmen nach der internationalen Umweltmanagement-Norm 14001 zertifiziert und erfolgreich auf die Version 2015 umgestellt. Damit verpflichtet es sich, definierte Umweltziele in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu verfolgen und die Ergebnisse sowie die Einhaltung aller relevanten Gesetze zu kontrollieren. „Die Owa – Odenwald Faserplattenwerk GmbH ist ein Vorbild für nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaften und leistet ihren Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Rhein.
Almit: Umweltschutz gehört zur Unternehmenskultur
Bei seinem Besuch machte Rhein auch Station bei der Firma Almit. Das Familienunternehmen ist führender Anbieter bei Lötdrähten und bleifreien Lötpasten. „Von Hessen in die Welt – Almit ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was ein regionales Unternehmen mit einem breiten, hochwertigen Produktportfolio zu leisten im Stande ist. Qualität made in Hessen – das ist Almit. Auch hier ist Umweltschutz Unternehmensgrundsatz. Zudem werden Nachwuchsförderung und betriebliche Ausbildung großgeschrieben“, sagte Rhein und betonte, dass das Land die hessische Wirtschaft während der Corona-Pandemie nicht alleine gelassen habe. „Insgesamt 17,5 Mrd. Euro Unterstützung aus Bundes- und Landesmitteln sind bisher an hessische Unternehmen und Soloselbstständigen geflossen. Die Landesprogramme für kleine und mittlere Unternehmen haben vielen Betrieben durch die Krise geholfen.“