Umfassende Fort- und Weiterbildungsangebote, die bedarfsgerecht und modular aufgebaut sind und zudem an einer zentralen Stelle gebündelt zu finden sind. Das ist das Ziel der geplanten internetbasierten Bildungs- und Weiterbildungsplattform, welche die KommunalCampus eG aktuell begonnen hat, aufzubauen. Das Projekt wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ mit 522.000 Euro gefördert. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat heute die Förderzusage virtuell an den Landrat des Kreises Bergstraße und Vorsitzenden des Aufsichtsrats der KommunalCampus eG, Christian Engelhardt, überreicht.
„Die Beschäftigten erhalten durch die Weiterbildungen neue digitale und methodische Kompetenzen, um den digitalen Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten. Zudem erleichtern neue Technologien die Arbeit und der Service für die Bürgerinnen und Bürger wird besser und nutzerfreundlicher“, sagte der Staatssekretär. „Gleichzeitig wird die Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber erhöht. Das ist wichtig, denn wir brauchen für die aktuellen und vielfältigen Herausforderungen gutes, motiviertes und qualifiziertes Personal“, verwies er unter anderem auf die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes oder die Einführung elektronischer Aktenführungen.
Bildungsplattform für zertifizierte Weiterbildungsangebote
Die KommunalCampus eG, die im Sommer 2020 gegründet wurde, ist eine Initiative der Metropolregion Rhein-Neckar und des Kreises Bergstraße in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung. CIO Patrick Burghardt begleitete den Aufbau der institutionellen Strukturen als Schirmherr. Mit dem Fördergeld soll eine digitale Bildungsplattform betrieben werden, die modulare und zertifizierte Weiterbildungsangebote für Beschäftigte der kommunalen Ebene schafft. Auf der Plattform sollen die individualisierten Bedarfe der Teilnehmenden mit vorhandenen Angeboten der Bildungsanbieter, wie zum Beispiel der Universitäten und Hochschulen oder auch privatwirtschaftlicher Bildungsanbieter, zusammengebracht werden. Damit gibt es die Möglichkeit, qualitätsgesicherte, standardisierte und untereinander vergleichbare Bildungsangebote auf einer einzigen Plattform abzurufen, heißt es im Antrag. Die ersten implementierten Angebote finden sich unter dem Link: https://lernen.kommunalcampus.de/coursesÖffnet sich in einem neuen Fenster
Die Plattform wird nicht nur in Hessen, sondern auch im Erprobungsraum der Metropolregion Rhein-Neckar starten. Beim weiteren Transfer sollen nach Hessen insbesondere Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Priorität bekommen. Das Projekt ist zudem ein wichtiger fachlicher Baustein für die aktive Mitwirkung der Metropolregion als regionaler Partner am eGov-Campus des IT-Planungsrats. Die Verantwortlichen der KommunalCampus eG sehen die Plattform auch als Beitrag, deutschlandweit eine modulare Weiterbildungsplattform aufzubauen.
Lehrangebot nah an der Praxis
„Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich Verwaltungsdigitalisierung/E-Government sowie Projekt- und Changemanagement waren bisher oftmals in akademische Studienprogramme eingebettet“, unterstrich Landrat Christian Engelhardt hinsichtlich der Vorteile des Projektes KommunalCampus. „Viele bisherige Angebote waren zudem nicht ausreichend an den tatsächlichen Anforderungen, die in der täglichen Arbeit der Verwaltungen vorhanden sind, ausgerichtet.“
An der Übergabe des Förderbescheids nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des Innovationslabors der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer teil. Die Universität ist im Fachbeirat der KommunalCampus eG vertreten und hat gemeinsam mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Campus Mannheim, Fakultät ÖWI, das Modul „Die digitalen Transformationen am Beispiel des OZG“ für den eGov-Campus entwickelt, das im KommunalCampus granular zur Nachnutzung kommen wird. Weiter sind die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit sowie die IU Internationale Hochschule im Fachbeirat des KommunalCampus aktiv vertreten.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.
Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.
Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.