Der Lahn-Dill-Kreis erhält rund 7,1 Millionen Euro aus dem DigitalPakt Schule, um die digitale Infrastruktur der Schulen in seiner Trägerschaft auszubauen. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat heute am Johanneum-Gymnasium in Herborn die Förderzusagen für bereits bewilligte Maßnahmen an Landrat Wolfgang Schuster überreicht. Insgesamt steht dem Landkreis im DigitalPakt Schule ein Kontingent von rund 17,9 Millionen Euro zur Verfügung.
„Junge Menschen müssen auf die stetig digitaler werdende Gesellschaft bestmöglich vorbereitet werden. Mit dem DigitalPakt Schule schaffen wir die technische Grundlage, damit die Schülerinnen und Schüler die dafür notwendigen Kompetenzen erwerben“, sagte Burghardt. „Als Land Hessen unterstützen wir die Schulträger umfassend bei der Digitalisierung. Zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten haben wir Ende 2020 eine Taskforce gegründet, um mit gebündelten Kräften die Umsetzung des DigitalPakts Schule zu beschleunigen. Zudem haben wir die Antragsverfahren vereinfacht. Weiterhin haben wir eine Service- und Beratungsstelle geschaffen, um Fragen und Herausforderungen schnell zu lösen. Dass alle kommunalen Schulträger ihre Kontingente vollständig und fristgerecht ausschöpfen konnten, sehe ich als Erfolg unserer gemeinsamen Anstrengungen.“
Auch der Lahn-Dill-Kreis hat fristgerecht bis Ende 2021 alle Förderanträge gestellt, die auch schon zum größten Teil bewilligt sind. Insgesamt verfügt der Landkreis über ein Kontingent von rund 17,9 Millionen Euro. Das Geld dient dem Aufbau und der Verbesserung der digitalen Infrastruktureinrichtungen, wozu die digitale Vernetzung in Schulgebäuden und auf Schulgeländen sowie schulisches WLAN zählen. Im Einzelnen soll an vielen Schulen eine zeitgemäße elektronische Infrastruktur auf- und ausgebaut sowie die WLAN-Ausstattung von Unterrichtsräumen erweitert werden.
Erste Schule im Landkreis mit WLAN aus DigitalPakt Schule
Landrat Wolfgang Schuster betonte: „Wir möchten die Bildung bei uns im Landkreis zukunfts- und praxisorientiert gestalten. Dafür ist eine digitale Infrastruktur unerlässlich. Denn nur, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen, können wir Projekte umsetzen, um Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen einer digitalen Arbeitswelt vorzubereiten. Im Robotikum am Johanneum-Gymnasium Herborn erlernen die Projektteilnehmenden beispielsweise die Grundkenntnisse der Programmierung mit Hilfe von Robotern.“
Wie das Fördergeld in der Praxis eingesetzt wird, darüber informierte sich Staatssekretär Burghardt beispielhaft am Johanneum-Gymnasium, das als erste Schule im Landkreis mit WLAN aus Mitteln des DigitalPakts Schule ausgestattet wurde. Dazu wurden im Sommer rund 70 Access Points eingerichtet und erneuert, so dass in den Gebäuden nun flächendeckend WLAN zur Verfügung steht. Zudem sollen weitere 250.000 Euro zur Verbesserung der Infrastruktur des lokalen Netzwerks investiert werden.
Gute Nachrichten gibt es auch für die Anbindung der Schulen im Lahn-Dill-Kreis ans schnelle Internet. Alle 92 Schulen in Trägerschaft des Kreises sind an das Glasfasernetz angebunden. Damit ist der Lahn-Dill-Kreis im hessenweiten Vergleich ganz vorne. Bis Ende 2022 werden in Hessen nahezu alle Schulen an das Highspeed-Netz angeschlossen sein. Mit Stand Dezember 2021 verfügen 77 Prozent der hessischen Bildungseinrichtungen schon über gigabitfähige Anschlüsse.
Zusätzlich zum originären DigitalPakt haben Bund und Länder drei weitere Zusatzvereinbarungen für digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte und den Ausbau des IT-Supports geschlossen, die insbesondere digitale Unterrichtsformen während des pandemiebedingt eingeschränkten Schulbetriebs unterstützen sollen. Hier wurden die Bundesmittel (je 37,2 Millionen Euro) auf jeweils 50 Millionen Euro durch das Land Hessen aufgestockt.
Zum Hintergrund
Der DigitalPakt Schule ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Land und Schulträgern. Rund 500 Millionen Euro können durch das Landesprogramm „Digitale Schule Hessen“ investiert werden. Neben Bundesmitteln in Höhe von 372 Millionen Euro (75 Prozent) haben die Hessische Landesregierung und die Schulträger 124 Millionen Euro (25 Prozent) zur Verfügung gestellt. Die öffentlichen Schulträger müssen bis spätestens Mitte Mai 2024 alle hieraus finanzierten Maßnahmen umgesetzt haben. Bis Ende 2021 haben alle 34 öffentlichen Schulträger in Hessen fristgemäß ihre Anträge für Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule eingereicht, so dass die zur Verfügung stehenden Mittel vollständig ausgeschöpft wurden. Mit dem DigitalPakt, der in Hessen als Baustein des Landesprogramms „Digitale Schule Hessen“ umgesetzt wird, werden Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur wie die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen gefördert.
Um die Inanspruchnahme der Fördermittel durch die Schulträger zu erhöhen und das Abwicklungsverfahren zu beschleunigen, wurde eine gemeinsame „Taskforce DigitalPakt Schule“ mit Kultusministerium, Finanzministerium und Innenministerium im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung unter Leitung von Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt eingerichtet.