Um Hessen wieder zur Apotheke Europas zu machen, sei es unbedingt erforderlich, die Arzneimittelproduktion verstärkt im Land anzusiedeln, dabei sei der Pharmastandort Behringwerke ein gutes Beispiel, betonte Rhein. „Wir müssen europaweit enger zusammenarbeiten und die heimische Produktion stärken, dabei geht es auch um schnellere Genehmigungsverfahren bei der Zulassung und Herstellung von Arzneimitteln. Mit dem Aufbau des Biontech-Werks hier am Standort in Marburg haben wir bereits gezeigt, wie es geht. Mit CSL Behring findet sich nun ein weiteres Vorbild für neue Technologien und optimierte Prozesse: Hier wurde aus einem ehemaligen Werksgelände eine dynamische Biotechnologie-Schmiede entwickelt. So sieht die Medikamentenproduktion von morgen aus, die wir für eine stabile Arzneimittelversorgung für die Menschen im Land brauchen.“ CSL Behring entwickelt und produziert Arzneimittel aus Humanplasma, zum Beispiel Medikamente gegen Gerinnungsstörungen. „Der Standort Behringwerke mit seinen Firmen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Stadt und Region. Hier wird massiv in hochmoderne Anlagen und die dazugehörige Infrastruktur investiert. Wir sind bestrebt, ein florierendes lokales Life-Science Innovationsökosystem zu fördern. Dazu müssen wir gemeinsam mit der Politik die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen so gestalten, dass wir die Wettbewerbs- und Innovationfähigkeit der Biotech-Branche in Hessen und Deutschland sicherstellen“, sagte Dr. Lars Grönke, Geschäftsführer von CSL Behring Innovation GmbH.
Regionales Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzsicherung
Bei einem Rundgang über den neu erbauten R&D Campus M600 mit Laborbesuch informierte sich Rhein über neue Entwicklungen in der Forschung und tauschte sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus. Der Regierungschef hob dabei auch die Bedeutung des Unternehmens für das regionale Wirtschaftswachstum und die Arbeitsplatzsicherung hervor: Mit mehr als 3.000 Beschäftigten gehöre CSL Behring zu den größten lokalen Arbeitgebern und beuge somit auch einer der größten wirtschaftlichen Herausforderungen, dem Fachkräftemangel, vor.
„Die chemische und pharmazeutische Industrie ist mit Abstand die umsatzstärkste Industriebranche in Hessen. Die Gesundheitsindustrie ist Stabilitätsanker und Wohlstandgarant für unser Land. Dafür setzen wir uns ein: In der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen arbeiten wir beispielsweise bereits seit zehn Jahren gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft an Konzepten, um den Gesundheitsstandort Hessen zu stärken. Hessen wird sich auch in Zukunft hinter seine Pharma-Branche stellen“, so der Ministerpräsident.