Ministerpräsident Boris Rhein hat zum 80. Jahrestag des Hitler-Attentats am 20. Juli 1944 die Bedeutung von Widerstandsgruppen für die Nachkriegsordnung und den Neuanfang in Deutschland hervorgehoben. „Alle Errungenschaften des Grundgesetzes mussten von mutigen Menschen erkämpft werden. Einige von ihnen – wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Ludwig Beck und Wilhelm Leuschner – haben ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben bezahlt. Auch wenn es nach ihrer Hinrichtung noch ein Jahr dauern sollte bis zur deutschen Kapitulation, war ihr Widerstand nicht vergebens, sondern heldenhaft“, sagte Rhein am Freitag in Wiesbaden.
Aufruf zur Zivilcourage und eine Erinnerung
Die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte seien Mahnung und Auftrag zugleich, sagte der Ministerpräsident und fügte hinzu: „Der 20. Juli 1944 zeigt, dass es auch in Zeiten des Grauens Menschen gibt, die für Freiheit und Gerechtigkeit eintreten. Das Gedenken an sie ist ein Aufruf zur Zivilcourage und eine Erinnerung daran, dass der Widerstand gegen Unrecht und Unterdrückung die Pflicht jedes Einzelnen ist.“
Am 20. Juli 1944 hatte eine Gruppe von Offizieren um Oberst von Stauffenberg versucht, Adolf Hitler durch eine Bombe in dessen Hauptquartier zu töten. Ziel des Attentats war es, die nationalsozialistische Diktatur zu stürzen und die Vernichtungspolitik sowie den Krieg zu beenden.